Pro Oriente

Katholische Organisation zur Förderung von Dialog und Versöhnung im Bereich der ökumenischen Beziehungen zu den orthodoxen und orientalischen Kirchen


Initiator*innen
Die Stiftung Pro Oriente wurde von Kardinal Franz König noch während des Zweiten Vatikanischen Konzils am 4. November 1964 in Wien begründet.

Anlass
Kardinal Franz König (1905-2004) war interessiert am Dialog mit anderen Kirchen und mit anderen Religionen. Durch ein Ereignis – seinen Spitalsaufenthalt nach einem schweren Autounfall - wurde Kardinal König bewusst, es sollten Gespräche nicht nur mit den katholischen Kirchen im damaligen kommunistischen Machtbereich, sondern auch mit den orthodoxen und mit den orientalisch-orthodoxen Kirchen geführt werden. Den Standort Österreich sah Kardinal König als besonderen Vorteil. Nicht nur die geographische und historische Stellung Österreichs und Wiens, sondern auch die Neutralität Österreichs im Kalten Krieg wurden als Chance im interkulturellen Dialog gesehen.

Adressat*innen
Adressat*innen sind vor allem Christ*innen verschiedener Konfessionen bzw. am Christentum interessierte Menschen. Weil viele orthodoxe und orientalische-orthodoxe Gesprächspartner*innen von PRO ORIENTE in islamisch dominierten Gesellschaften leben, spielt auch das Gespräch über das Thema Islam sowie der Dialog mit Musliminnen und Muslimen eine wichtige Rolle. PRO ORIENTE legt auch großen Wert auf gute Beziehungen zu jüdischen Gesprächspartner*innen.

Ziele
Gemäß §3 der Stiftungssatzung hat PRO ORIENTE die Aufgabe, "die ökumenischen Beziehungen zwischen der römisch-katholischen und der orthodoxen Kirche, sowie den orientalisch-orthodoxen Kirchen zu pflegen und zu fördern, die ökumenische Gesinnung unter den Christen zu vertiefen und ökumenische Initiativen zu unterstützen".

Themen

  • Christentum und Ökumene
  • Dialog mit dem Syrischen Christentum
  • Südosteuropäische Geschichte
  • Heilung von Erinnerungen
  • Synodalität in Kirche und Gesellschaft
  • Vernetzung mit anderen ökumenisch engagierten Akteur*innen

Dauer
Die Dialoginitiativen von Pro Oriente sind unbefristet.

Aktivitäten
Die Aktivitäten von Pro Oriente haben verschiedene Standbeine:

  • Theologisch-wissenschaftliche Dialoge
  • Konkrete Projekte in verschiedenen Ländern, hauptsächlich im Bereich „Empowerment“ und Versöhnungsförderung
  • Anwaltschaft für Anliegen der Ostkirchen
  • Reisetätigkeit im Sinne einer Besuchsdiplomatie

Konferenzen, Tagungen und Kurse:

  • Internationale Konferenz zum Dialog zwischen katholischer Kirche und orientalisch-orthodoxen Kirchen (3 Tage)
  • Ökumenische Workshops zum Thema „Synodalität in Kirche und Gesellschaft“ mit Jugendlichen aus verschiedenen Kirchen in den Ländern des Mittleren Ostens (jeweils 2 Tage)
  • Summer Course für Nachwuchstheologen und -theologinnen aus verschiedenen Kirchen (4 Tage)
  • Internationale Konferenz über Synodalität in den orthodoxen Kirchen (Rom, 4 Tage)
  • Internationale Konferenz über Synodalität in den alten orientalischen Kirchen (Rom, 4 Tage)

Die Stiftung kooperiert mit Universitäten und ökumenischen Forschungseinrichtungen im In- und Ausland, mit Bundesministerien und anderen Institutionen.

Organisationsform
Pro Oriente ist eine kirchliche Stiftung. Es gibt regionale Sektionen, die die Aufgaben der Stiftung im Bereich der jeweiligen Erzdiözese bzw. Diözese wahrnehmen. Derzeit bestehen Sektionen in der Erzdiözese Salzburg und in den Diözesen Graz-Seckau und Linz.

Finanzierung
Kirchliche Subventionen, staatliche Subventionen, private Stiftungen und Einzelspender*innen, Förderbeiträge und Freundeskreis

Produkte

  • PRO ORIENTE-Magazin „Ökumene“ (3x jährlich)
  • Buch-Publikationen

Website | Social Media | Kontakt
https://www.pro-oriente.at/
Facebook: https://www.facebook.com/ProOrienteAustria/

Stiftung PRO ORIENTE
Hofburg, Marschallstiege II
A-1010 Wien

T: +43 1 5338021
F: +43 1 3380214
E-Mail: office@pro-oriente.at


Redaktion: kg / Aktualisierung: jk 2022