Initiative Weltethos Österreich

Gemeinsame ethischen Grundhaltungen aller Religionen für ein gemeinsames Zusammenleben


Initiator*innen
Im Jahr 2005 gründete Frau Prof.in Mag.a Edith Riether den gemeinnützigen Verein „Initiative Weltethos Österreich“.

Anlass
Die Initiative Weltethos Österreich geht auf das Projekt Weltethos des katholischen Theologen Hans Küng zurück. Das Projekt versucht die gemeinsamen ethischen Grundhaltungen aller Religionen für ein gemeinsames Zusammenleben in ein knappes Regelwerk zusammenzufassen und Grundforderungen aufzustellen.

Weltethos ist u. a. aus dem interreligiösen Dialog hervorgegangen, aber nicht nur. Hans Küng betrieb v. a. Grundlagenforschung und konnte eine frappante Übereinstimmung der wichtigsten ethischen Prinzipien in den Weltreligionen feststellen. Er nannte es Weltethos, später globales Ethos. Diese Idee griff das Parlament der Weltreligionen auf, beauftragte Küng, einen Entwurf für eine Erklärung zum Weltethos auszuarbeiten und verabschiedete diese am 4. Sept. 1993 in Chicago in Anwesenheit von 7.000 Personen, nachdem 200 religiöse Führer sie unterschrieben hatten.

Der Hauptsitz der Stiftung Weltethos befindet sich in Tübingen, Deutschland. Neben Österreich gibt es auch in anderen Ländern Weltethos Initiativen und Stiftungen, die die Ziele und Ideen des Projekts Weltethos verfolgen und weiterentwickeln.

Adressat*innen
Nach dem Selbstverständnis der IWEO sind die Adressat*innen „sämtliche staatliche und private Bildungs- und Erziehungseinrichtungen, soziale, religiöse und nicht-religiöse Institutionen, politische Gremien, Parteien, Interessenvertretungen, Medien, staatliche und private Unternehmungen, Meinungsmacher und Multiplikatoren auf allen Ebenen der österreichischen Gesellschaft.“

Ziele
Weltethos Österreich versteht sich als Friedensinitiative, die sich die Verbreitung der Weltethosidee zur Aufgabe gesetzt hat. Die IWEO nennt als ihr Ziel die ethische Bewusstseinsbildung sowie die Durchdringung aller Lebensbereiche mit den, allen religiösen wie nicht-religiösen Traditionen gemeinsamen, ethischen Prinzipien der „Erklärung zum Weltethos“. Die Prinzipien lauten: Jeder Mensch soll menschlich behandelt werden. Behandle die Anderen so, wie du selbst behandelt werden willst (Goldene Regel). Hab Ehrfurcht vor dem Leben. Handle gerecht und fair. Rede und handle wahrhaftig. Achtet und liebet einander.

Obgleich der interreligiöse Dialog nicht zentrales Ziel des Vereins ist – im Zentrum steht die Verbreitung der Weltethosidee bzw. die ethische Bewusstseinsbildung – bieten die Aktivitäten des Vereins dezidiert Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen Gelegenheiten zum Austausch

Themen
Themen der IWEO sind unter anderem die Etablierung eines Ethikunterricht an Schulen, der Weltethos als Lehrplangrundlage, die Weiterentwicklung der „Erklärung zum Weltethos“ und das friedliche Zusammenleben von Menschen aller Religionen und Weltanschauungen.

Dauer
Die Initiative Weltethos Österreich besteht als gemeinnütziger Verein seit April 2005.

Aktivitäten

  • Vorträge und Workshops in Bildungs- und Erziehungseinrichtungen
  • Ringvorlesungen an Wiener Universitäten sowie Berichtsbände dazu (Schriftenreihe der IWEO beim LIT-Verlag)
  • Wanderausstellung "Weltreligionen-Weltfrieden-Weltethos" an ca. 30 österreichischen Schulen sowie an verschiedenen Bildungsstätten
  • Plakataktion in Kooperation mit dem Unterrichtsministerium über die Goldene Regel in den Weltreligionen an sämtlichen österreichischen Schulen mit Prämiierung der Siegerplakate (prämierte Plakate unter Plakatwettbewerb – Initiative Weltethos Österreich)
  • Entwicklung des Kindergarten-Projekts "Verschieden und doch gleich" mit zugehörigem Handbuch
  • viermal im Jahr ein Newsletter, der über aktuelle Termine und Projekte informiert und zudem stets eine kurze Abhandlung über ein ethisches Problem enthält
  • Dialogforum Ethik, dem Vertreter*innen der Weltreligionen - Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum, Islam, Bahai - sowie je ein Vertreter des Atheismus und der Politikwissenschaft angehören
  • Unter der Federführung des Religionswissenschafters Univ. Prof. DDr. Johann Figl werden regelmäßig Stellungnahmen zu gesellschaftspolitischen Fragen arbeitet und veröffentlicht. Online abrufbar unter Dialogforum Ethik – Initiative Weltethos Österreich.

Organisationsform
Die IWEO ist ein gemeinnütziger Verein. Seit 2010 ist Frau Prof.in Mag.a Edith Riether Präsidentin.

Es bestehen Kooperationen mit dem Human and Global Development Research Institute (http://www.development-institute.org) und der Elternwerkstatt (www.elternwerkstatt.at).

Finanzierung
Die Initiative Weltethos Österreichfinanziert sich über ihr Mitglieder.

Produkte

Berichtsbände zu den Themen der Ringvorlesungen und Lehr- und Lernmaterial, welches im Rahmen des Projekts „Weltethos im Kindergarten“ entstand, darunter:

  • „Weltethos und das Unbewusste“, herausgegeben von Elisabeth Vykoukal und Michael Noah Weiss (2014).
  • „Ethik und Ressourcenverknappung“ herausgegeben von Helga Kromp-Kolb und Thomas Gerersdorfer im Auftrag der Initiative Weltethos Österreich (2013).
  • „Ethik in der Mensch-Tier-Beziehung“, herausgegeben von Edith Riether und Michael Noah Weiss im Auftrag der Initiative Weltethos Österreich (2012).
  • „Weltethos und Bildung – User Generated Ethics“,herausgegeben von Michael Noah Weiss (2011.

Eine Liste dieser und weiterer Publikationen findet sich u. a. auf der IWEO Homepage unter Publikationen – Initiative Weltethos Österreich.

Website | Social Media | Kontakt
http://www.weltethos.at/

Video und Podcast : Initiative Weltethos Österreich – Ethische Bewusstseinsbildung

Initiative Weltethos Österreich
Währinger Straße 33
A-1090 Wien

F: +43 877 87 58
T: +43 676 499 60 38
E-Mail: initiative@weltethos.at

 

Redaktion: gm  / Aktualisierung: jb 2022